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Traditionen entstehen und entschwinden.
Das Beispiel der Siebenbürger Sachsen


von Johann Lauer

Video auf youtube.com:

Traditionen entstehen und entschwinden. Das Beispiel der Siebenbürger Sachsen


1. Konzeption

Die Siebenbürger Sachsen sind gerade wegen ihrer über 800jährigen Geschichte sehr traditionsbewusst (vgl. Siebenbürger Sachsen - gestern, heute, morgen. Von einer festen Burg zu einem offenen Club). Die Handlungsmaximen nach denen sich dieses Gemeinwesen immer orientiert hat, kann man in der Hymne "Siebenbürgen Land des Segens", aber auch in einem siebenbürgisch-sächsischen Lied " Mir wallen bleiwen wat mir sen" (Wir wollen bleiben, was wir sind) nachlesen oder auch nachsingen.

Es irrt, wer nun meint, dass sich vor allem im letzten Lied die antike Philosophie der Wiederkehr des Immergleichen verbirgt, d.h. nach Platon (428/427 -348/347 vor Christus) die Parusie, die Anwesenheit bzw. Gegenwart der Ideen in den Dingen, Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 -1900) spricht später von der ewigen Wiederkunft. Er übersieht die Dynamik  und das Prozesshafte jedweder menschlichen Entwicklung, in diesem Fall insbesondere von Traditionen.

Traditionen entstehen, begründen ein tragfähiges Fundament  für eine lebendige Gemeinschaft und können wieder entschwinden. Letzteres kann geschehen, weil andere Traditionen an ihre Stelle treten oder weil sie mit Gewalt verdrängt werden. In dem Video "Traditionen entstehen und entschwinden. Das Beispiel der Siebenbürger Sachsen" sollen diese Gedanken zum Ausdruck gebracht werden.

2. Technische Umsetzung

Im Video werden Bilder aus Reußen verwendet. Im ersten Teil sieht man Bilder mit Menschen an den wichtigsten Gemeinschaftsorten des Dorfes (Kirche, Turm, Friedhof). Im zweiten Teil werden Bilder von denselben Orten gezeigt, diesmal menschenleer. 

Untermalt wird das Ganze mit dem Musikstück "Ave Maria" und zwar wird die Version gespielt, die Franz Schubert (1797-1828) komponiert hat. Das Lied wurde von mir eigens für dieses Video arrangiert. Die Trompete spielt im ersten Teil, sie soll an die Lebendigkeit und Vitalität einer Gemeinschaft erinnern, im zweiten Teil bläst das Saxophon den "Blues", Melancholie und Trauer über die Vergänglichkeit auch von jahrhundertealten Traditionen soll unterstrichen werden.

Die Musik wurde von der Safari-Band eingespielt. Die Band besteht aus folgenden Musikanten: Anita Maria und Frank Janetzki, David Kusch, Heidemarie, Johann und Sonja Agnetha Lauer sowie Eva Maria Schloß. Ein besonderer Dank geht an Andreas Johannes Schloß, der für die technische Umsetzung verantwortlich ist. Weiterhin bedanken wir uns bei Günter Czernetzky, Dieter Lauer, Günther Melzer und Robert Sonnleitner für Anmerkungen und Kommentare.


Video auf youtube.com:

Traditionen entstehen und entschwinden. Das Beispiel der Siebenbürger Sachsen