Bai Kopesch
um Reech
Bai Kopesch
äs der Hemmel schwarz, des Nuechts.
Um Doch äs et de Ierd.
Bai Kopesch fräßt der Deiwelshierd
sich deff än´t Kakeltuel.
Bai Kopesch um Reech
stiht iensem e Bum,
verwänscht vun der Häx ois der Meer;
rahrst te dien un,
schwarz wird deng Herz
und häll deng Siil, wai der Teer.
Schwarz Blädder um Bum,
de Kniecht sen grum,
schwarz Blädder äm Bäsch,
der Schwiewel recht fräsch,
no Grass uch no Niewel,
no Morjen uch Dah,
no Hulz uch no Dochstahl,
no Ierd uch no Stien;
no Schwiewel uch Gäft
recht de gunz Gemien.
Bai Kopesch äm Tal wid det Eisen schniel oold,
nor de Legt bleiwen jang.
Der Reen lieft äm Pändel, de Gassen do uewen,
der Pändel äs Schwarz;
Det Drechdach hot Folden,
dai kun nemest bliechen ois sengem Gesicht;
Der Weng äs oisgewundert än de Geschicht,
dai nemest wäll schreiwen.
Bai Kopesch um Doch
sen schwarz alle Schof,
de Wisen sen rüd, der Ierdhangd äs düd,
Der Hirt
leß sich un de Kirchendirr najeln;
Najel sen bällich,
äs noch emest wällich? |
Bei Kopisch am Berg
Bei Kopisch
ist der Himmel schwarz, des Nachts.
Am Tag ist es die Erd´.
Bei Kopisch frißt der Teufelsherd
sich tief ins Kokeltal.
Bei Kopisch am Berg
steht einsam ein Baum,
verwünscht von der Hex aus der Mähr;
rührst du den an,
schwarz wird dein Herz
und hell deine Seele wie Teer.
Schwarze Blätter am Baum,
Die Jung´s sind gram,
schwarze Blätter im Wald,
der Schwefel riecht frisch,
nach Gras und nach Nebel,
nach Morgen und Tau
nach Holz und nach Dachstuhl,
nach Erd´ und nach Stein;
nach Schwefel und Gift
richt das ganze Dorf.
Bei Kopisch im Tal wird das Eisen schnell alt,
nur die Menschen bleiben jung.
Der Regen läuft im Rock, die Straßen hinab,
der Rock ist schwarz
das Handtuch hat Falten,
die kann niemand bleichen aus seinem Gesicht;
Der Wein ist ausgewandert in die Geschicht´,
die niemand will schreiben.
Bei Kopisch am Tag
sind schwarz alle Schafe,
die Wiesen sind rot, der Erdhung ist tot,
Der Hirte
ließ sich an die Kirchentür nageln;
Nägel sind billig,
ist noch jemand willig?
|