2. Siebenbürger Sachsen: ein Porträt.
Standortbestimmung und Blick in die Zukunft
Das hier vorgestellte Projekt orientiert sich an einem
bereits im Jahr 1999 erstellten Projekt:
Generative Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet vielfältige Chancen
für die Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes,
birgt aber auch neue Gefahren. In diesen Projekten soll erörtert werden,
wie die Siebenbürger Sachsen ihre kulturelle Eigenständigkeit bewahren
können und welche Aufgaben und Herausforderungen sich für ihre
Organisationen und alle, die sich für das siebenbürgisch-sächsische
Kulturerbe engagieren, im Zeitalter der generativen KI ergeben.
Die Antworten, die die generative KI den Nutzern gibt, können indirekt
beeinflusst werden. Dies kann auf zwei Wegen erfolgen: Einerseits durch
die möglichst vollständige Digitalisierung und digitale
Veröffentlichung des Kulturerbes und andererseits durch die
Nutzung der generativen KI. Beide Maßnahmen bewirken ein Training
der generativen KI.
In Bezug auf die künftige Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung des
siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes sollten zwei strategische Aufgabenfelder
beachtet werden: Einerseits sollte eine möglichst vollständige Digitalisierung
des kulturellen Erbes vorgenommen werden. Des Weiteren müssten Konzepte
ausgearbeitet werden, welche sowohl axiologische (ethische,
politische, soziale etc.) als auch epistemische Werte
enthalten. Diese sind erforderlich, um die Antworten, die die generative KI
gibt, bewerten zu können, sowie um eine lebendige kulturelle
Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Wenn diese beiden Aufgaben erfolgreich bewältigt
werden, wird das siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe auch in Zukunft bestehen,
die Gemeinschaft zusammenhalten und die Identität
der Siebenbürger Sachsen prägen, unabhängig davon, wo jemand lebt. Denn auch in
Zukunft gilt:
„Was du ererbt von deinen Vätern hast,
Erwirb es, um es zu besitzen“
(Johann Wolfgang von Goethe/Faust).
Mulitelinguale Vorgehensweise in Deutsch, Englisch und
Rumänisch
Die Migrationsbewegungen des 20.
Jahrhunderts haben auch zu einer Veränderung der Bedeutung der Sprache als
einigendes Band der siebenbürgishc-sächsischen Gemeinschaft geführt. Einerseits
wird der Dialekt von immer weniger Nachkommen gesprochen, andererseits ist
teilweise sogar das Verständnis desselben verloren gegangen.
Die Siebenbürger
Sachsen, die in den USA und Kanada teilweise schon seit Ende des 19.
Jahrhunderts leben, verwenden als Erstsprache das Englische, verstehen nur
ansatzweise Deutsch, die allerwenigsten den siebenbürgisch-sächsischen Dialekt.
In den deutschen Schulen in Rumänien lernen teilweise über 90 Prozent der
Schüler, deren Eltern beide einer anderen, in der Regel der rumänischen
Nationalität angehören. Ein nicht unerheblicher Anteil dieser Schüler zeigt ein
ausgeprägtes Interesse am siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbe und ist bereit,
sich dieses anzueignen und es weiterzuentwickeln. Daher sollten die Ergenbisse
dieser Projekte nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in einer
englischen
und einer rumänischen Version veröffentlicht werden.